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Feministisches Wissen vernetzen: i.d.a. und DDF starten EU-Projekt

Mit „Gemeinsam Bewahren wir Zukunft“ startet im Juli das erste europäische Bildungsprojekt von i.d.a. und DDF zu feministischer Erinnerungsarbeit. Von Island bis Zypern bringt es feministische Archive und Bibliotheken über das EU-Programm Erasmus+ in Austausch und fördert damit Gleichstellung und Diversität in Forschung und Wissenschaft.

Internationale Solidarität und Vernetzung ist seit jeher ein zentraler Ansatz innerhalb feministischer Bewegungen. Über Ländergrenzen hinweg haben sich diese gegenseitig bedingt, ausgetauscht und inspiriert. Um diesen Ansatz in der aktuellen Erwachsenenbildung sichtbar zu machen, hat der i.d.a.-Dachverband (i.d.a.) das Projekt „Gemeinsam bewahren wir Zukunft / Together We Preserve Our Future“ initiiert. Seit über 30 Jahren setzt sich i.d.a., der Dachverband der deutschsprachigen Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen, für die Bewahrung und Vermittlung feministischer Geschichte und Wissensbestände ein.

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Erasmus+ Gemeinsam Bewahren Wir Zukunft

Feministische Bildung fördern

Im Juli 2024 startet nun das einjährige Projekt mit feministischen Erinnerungseinrichtungen aus 15 europäischen Ländern, finanziell gefördert über das EU-Bildungsprogramm ERASMUS+ und organisatorisch begleitet und unterstützt vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF). Im Zentrum stehen Job-Shadowings und Workshops: 30 Expert*innen werden europaweit an jeweils binational organisierten Hospitanzen teilnehmen.

Der Fachaustausch fördert Dialog wie Wissenstransfer und sensibilisiert für die jeweiligen Bedingungen vor Ort: Wie wird Wissen über Lesben- und Frauenbewegungen in den Ländern gesammelt und bewahrt? Wie könnte ein vereinter europäischer Suchraum spezialisierter Kulturerbe-Institutionen und ihrer intersektionalen Sammlungen zur Demokratisierung von Wissen beitragen? Und wie lassen sich diese zentralen Quellen und Daten zu Frauengeschichte, Feminismus und Gender Studies als Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes nachhaltig sichern und für die Öffentlichkeit öffnen? Im Mai 2025 kommen alle teilnehmenden Einrichtungen zu einem Abschlussworkshop zusammen – geplant ist ein Festakt zur offiziellen Gründung eines europäischen Fachnetzwerkes.

 

Europäische Vernetzung stärken

Eingebettet ist das Projekt daher in die vom DDF angestoßene Initiative META-EU. Diese hat zum Ziel, feministische Erinnerungseinrichtungen in einem europäischen Netzwerk zu verbinden und ihre Wissensbestände künftig in einer vereinten Datenbank zu teilen. Von Portugal bis Estland, von Island bis Zypern: Zahlreiche Einrichtungen aus aktuell 15 europäischen Ländern beteiligen sich bereits aktiv an der Initiative und sind darüber hinaus auch in das Erasmus+ Projekt eingebunden.

„Das Erasmus+ Projekt bietet dem i.d.a.-Dachverband die einzigartige Chance, unsere Vernetzung über den deutschsprachigen Raum hinaus zu vertiefen und ein gegenseitiges Lernen in der Bewahrung feministischer Geschichte zu ermöglichen“, sagt der i.d.a.-Vorstand, bestehend aus Inga Müller (DENKtRÄUME, Hamburg), Margarethe Kees (FrauenGenderBibliothek Saar, Saarbrücken) und Margit Hauser (STICHWORT, Wien). „Gerade in aktuellen Zeiten des Rechtsrucks und stärker werdenden Antifeminismus ist die Zusammenarbeit feministischer Projekte zu stärken“, betonen sie.

Der Erfahrungsaustausch zu europa- und demokratiefeindlichen Entwicklungen innerhalb vieler Länder kann hier zur Gestaltung gemeinsamer Gegenstrategien beitragen. Offenheit, Inklusion und Demokratisierung hob daher auch die Erasmus+ Vergabejury als Leitziele des Verbundprojektes hervor. Diese seien besonders „im Hinblick auf die aktuelle und zukünftige Situation der Frauenbewegungen von wichtiger Bedeutung für ganz Europa“.

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Karte - Übersicht zur Verteilung der beteiligten Projektpartner*innen
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Übersicht zur Länderverteilung der teilnehmenden Verbundeinrichtungen

Hintergrund

Gemeinsam Bewahren wir Zukunft / Together We Preserve Our Future“ ist ein Projekt des i.d.a.-Dachverbandes in Zusammenarbeit mit dem DDF und der Initiative META-EU, finanziert über das europäische Förderprogramm Erasmus+.

Seit 1994 besteht mit dem i.d.a. e.V. der Dachverband von über 40 Lesben-/Frauenarchiven, 
-bibliotheken und -dokumentationsstellen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Italien. 2018 ging das von i.d.a. getragene Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) online. Das DDF ist das Fachportal zur deutschsprachigen feministischen Bewegungsgeschichte. Es präsentiert und kontextualisiert Material der i.d.a.-Erinnerungseinrichtungen und ermöglicht über den DDF-Projektefonds deren Digitalisierung. 2020 initiierte das DDF die Initiative META-EU #UnitedWeSearch zur langfristigen Umsetzung eines gesamteuropäischen Recherchewerkzeugs. Seit 2020 wird das DDF vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) institutionell gefördert.

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Keyvisual zur bestehenden Datenbank https://www.meta-katalog.eu
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Der META- Katalog: Recherche-Tool für die Bestände der i.d.a-Einrichtungen: https://www.meta-katalog.eu

Kontakte

Gerne stehen die Projektverantwortlichen für Rück- und Anfragen zur Verfügung:
i.d.a.-Dachverband e.V. c/o DENKtRÄUME, Grindelallee 43, 20146 Hamburg
i.d.a.-Vorstand: Inga Müller, Margarethe Kees, Margit Hauser, vorstand@ida-dachverband.de
Erasmus+ Projekt: Marius Zierold und Nicolli Povijač, erasmus@ida-dachverband.de
META-EU-Initiative: Dr. Karin Aleksander, meta-eu@digitales-deutsches-frauenarchiv.de
DDF-Presse: Steff Urgast, +49 30 23 94 21 77, steff.urgast@digitales-deutsches-frauenarchiv.de

 

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen der Autor*innen und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.

 

 

 

 

 

 

 

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